Unsere Trainer:innen bei learn – Klaus Nohr
Unsere Trainer:innen bei learn – Klaus Nohr
Neben seiner Geschäftsführertätigkeit bei learn ist Klaus Nohr häufig auch als Trainer unterwegs. Bei Online- sowie Präsenztrainings, Workshops oder Coachings hat er einen ganz eigenen Blick auf die Dinge und findet es besonders spannend, mit den unterschiedlichen Persönlichkeiten zusammenzuarbeiten.
Name: Klaus Nohr
Position: Geschäftsführer von learn und Trainer
Standort: Landau in der Pfalz
Leidenschaft: Menschen begegnen und die richtigen Menschen zusammenbringen
Fürs Alter der Traum: Reisen und beweglich bleiben – in jeder Beziehung
Lieber Klaus, du bist ja nicht nur Geschäftsführer, sondern auch Trainer. Welche Aufgabe erfüllt dich mehr?
KN: Eindeutig die Trainerrolle, weil ich darin aktiver sein kann als in der Geschäftsführerposition. Außerdem komme ich als Trainer mit den unterschiedlichsten Menschen und immer wieder neuen Aufgabenstellungen in Kontakt. Als Geschäftsführer habe ich eher strategische und betriebswirtschaftliche Aufgaben, was natürlich dazu gehört und mir auch gefällt, aber der Aufgabe als Trainer begegne ich mit größerer Leidenschaft.
War es immer ein Traum von dir, Trainer zu werden oder bist du da hineingewachsen?
KN: Als ich mit Anfang 20 in einem regionalen Handelsunternehmen Verantwortung für den Bereich Aus- und Weiterbildung für die Mitarbeiter:innen übernahm, habe ich selber sehr viele Seminare besucht, um mich in diesem Bereich zu spezialisieren. In dieser Zeit habe ich so viel Positives erlebt und neue Impulse gewonnen, dass sich daraus der Wunsch entwickelte, auch selbst als Trainer zu arbeiten. Dieses Ziel habe ich dann konsequent verfolgt und nun bin ich mittlerweile seit 29 Jahren im Trainerberuf tätig. Ich habe es seither nie bereut, diesen Weg eingeschlagen zu haben.
Was war für dich als Trainer bisher die größte Herausforderung?
KN: Jede Traineraufgabe ist herausfordernd, allerdings sehe ich eine Herausforderung nicht als negativ an. Ich habe Freude daran, knifflige Aufgabenstellungen anzunehmen und zwischenmenschlich sensible Kommunikationsprobleme zu lösen.
Ein Beispiel: Führungskräfte beauftragen uns auf Grundlage eines Briefings. Ihnen gegenüber stehen jedoch die Teamkolleg:innen, für die ein Training ist. Diese haben oft ganz andere Vorstellungen und Bedürfnisse als die, die im Briefing aufgeführt sind. Manchmal könnte man den Eindruck gewinnen, man sei in zwei unterschiedlichen Unternehmen. Dann ist es durchaus anspruchsvoll, diese zwei Ansichten beziehungsweise Ziele in Einklang zu bringen. Aber genau das mag ich.
Auch schwierige Seminarteilnehmer:innen oder eine heterogene Gruppe sind für mich eher das Salz in der Suppe und geben einem Training die Würze. Was mich ebenfalls motiviert: Wenn ich Menschen Optionen aufzeigen kann, um aus einer negativen Grundhaltung herauszukommen und eine positive Perspektive einzunehmen. Eine solche Art von Herausforderung nehme ich sehr gerne an!
Lernst du auch etwas von den Teilnehmenden?
KN: Im Laufe der Zeit durfte ich viele beeindruckende Biografien kennenlernen. Es überrascht mich immer wieder, was Menschen in ihrem Leben schon alles geleistet und erlebt haben. Da lerne ich auch immer wieder Neues dazu, ganz klar. Wenn ich selbst an einem Seminar teilnehme, was ich regelmäßig mache, betrachte ich neben dem Thema natürlich auch die Vorgehensweise der Kolleg:innen. Dabei nehme ich automatisch auch Impulse für die eigene Arbeit mit.
Für welche Art von Trainings kann man dich engagieren und arbeitest du dich auch in neue Bereiche ein?
KN: Als Unternehmer – und deshalb auch persönlich – bin ich auf die Bereiche Kommunikation, Teambuilding, Vertrieb sowie Unternehmensentwicklung spezialisiert. Bei learn gibt es allerdings nur wenige fixe Themen oder Module. Unsere Trainings sind sowohl vom Aufbau als auch vom Inhalt oftmals total unterschiedlich. Wir schneidern jedes Lernangebot individuell auf den Bedarf der Kund:innen zu – immer unter Berücksichtigung des besten Formats oder der besten Methode, je nach Thema und Zielgruppe.
Ein Beispiel: Eine Interessentin redet mit mir über ein bestimmtes Thema, das sie ihrer Abteilung in einem Seminar vermitteln möchte. Nach der Beratung folgt die Auftraggeberin unserer Empfehlung, im ersten Schritt anstelle des Seminars einen Workshop zu realisieren. Das ursprünglich gewünschte Seminar wird dann zur möglichen, aber nicht zwingenden Folgeoption. Oder umgekehrt: Einem Kunden, der gerne einen Workshop buchen möchte, empfehlen wir aufgrund des analysierten Sachverhalts ein Training in digitaler Form.
Im Beratungsgespräch ermitteln wir gemeinsam mit den Kund:innen, wie ein Lernerfolg am besten erreicht werden kann. Daraufhin entwickeln wir das passende Angebot.
Wenn du dir noch einen weiteren Trainingsbereich aneignen könntest, welcher würde dich am meisten reizen?
KN: Neue Trainingsthemen reizen mich natürlich immer mal wieder, spannender finde ich jedoch, vorhandene Trainingsmethoden den Gegebenheiten anzupassen. Ein Stück weit haben wir das in den letzten zwölf Monaten durchlebt, beispielsweise bei unserem STRUCTOGRAM-Seminar. Dieses bieten wir nun auch online und in hybrider Form an, was ich vorher als sehr schwierig eingeschätzt habe. Aber es funktioniert – und zwar sehr gut! Generell ist es mir immer ein Anliegen und mein eigener Anspruch, den vorhandenen Methodenkoffer zeitgemäß zu halten. Das heißt, mir ist es wichtiger, die Vorgehensweisen bei Trainings up to date zu halten als permanent neue Tools in unser Portfolio aufzunehmen.
Wenn ein:e Kund:in ein Training möchte, das bisher noch nicht im Portfolio war, was machst du dann?
KN: Ich lasse konsequent die Finger von Aufträgen, mit dessen Absender:in oder Inhalt ich mich als Trainer nicht verbinden kann. Wenn ich eine Aufgabe realisieren soll, für die ich keine Leidenschaft habe, würden das Training und vor allem die Teilnehmenden darunter leiden. Ein Trainingserfolg lässt sich nur dann herstellen, wenn man etwas mit Begeisterung tut – davon bin ich fest überzeugt. Wenn die Rahmenbedingungen passen, arbeiten wir uns aber gerne in die jeweils gewünschte Thematik ein, um ein zielführendes Trainingsangebot zu erstellen.
Wie hat sich der Anteil von Präsenz- zu Online-Trainings in den vergangenen Monaten geändert?
KN: Während sich bis vor einem Jahr die Anteile in etwa die Waage gehalten haben, so finden mittlerweile 90 Prozent unserer Angebote online statt. Hierbei muss man jedoch etwas genauer hinschauen: Wer ist die Zielgruppe und was wollen sie lernen? Es gibt viele Themen, bei denen ein Online-Angebot sehr gut umsetzbar ist. Allerdings gibt es nach wie vor Bereiche, die besser in Präsenz funktionieren. Wenn zum Beispiel ein Team neu zusammengesetzt werden soll oder es um strategische Verhandlungen geht, sind Trainings vor Ort und persönliche Begegnungen nicht zu ersetzen.
Woran liegt es, dass learn bis jetzt so gut durch die Krise gekommen ist?
KN: Den Trainerberuf ernst zu nehmen, bedeutet, Dinge positiv zu bewerten und Möglichkeiten wahrzunehmen. Als Trainer:in ist dein Glas immer halb voll. Diese grundsätzliche Haltung hilft dabei, in schweren Zeiten das Gute zu erkennen und sich darauf fokussieren zu können. Dann eben nicht nur für Kund:innen, sondern auch für das eigene Unternehmen. So ist es möglich, eine Krise auch als Chance für Neues oder Veränderungen zu sehen. Hat ein:e Trainer:in diese Fähigkeit oder Grundhaltung nicht, wird er:sie sich in diesem Job sehr schwer tun. Denn wer möchte von jemandem begleitet werden, der:die pessimistisch durchs Leben geht?
Lieber Klaus, wir danken dir für die offenen Worte und wünschen dir weiterhin eine optimistische Einstellung sowie viele erfolgreiche Trianings!