Raum geben, Chancen nutzen: Warum sich Praktika für Unternehmen lohnen
Raum geben, Chancen nutzen: Warum sich Praktika für Unternehmen lohnen
Praktika bieten Unternehmen mehr als nur Unterstützung im Tagesgeschäft. Sie eröffnen die Möglichkeit, frische Ideen ins Team zu holen, junge Talente frühzeitig kennenzulernen und eine langfristige Zusammenarbeit aufzubauen. Viele Betriebe setzen deshalb bewusst auf Praktikant:innen. Ein Aufwand, der sich lohnt, und zwar für beide Seiten.
In diesem Artikel zeigen wir, was Praktika Unternehmen wirklich bringen, worauf es in der Vorbereitung ankommt und wie Regelungen zur Vergütung aussehen können.
Warum Praktika anbieten?
Wer regelmäßig Praktikumsplätze anbietet, baut langfristig Kontakte auf und kann gezielt künftige Mitarbeitende für spätere Aufgaben gewinnen und vorbereiten. Für viele ist das auch ein Baustein der Nachwuchssicherung, gerade in Zeiten des Fachkräftemangels.
Zudem bringen Praktikant:innen neue Vorschläge, einen unvoreingenommenen Blick und Lernbereitschaft sowie Motivation mit. Sie stellen Fragen, wo andere schon lange automatisiert handeln. Genau das kann in einem eingespielten Team neue Impulse setzen.
Weitere Vorteile für Unternehmen auf einen Blick:
• Employer Branding stärken: Als attraktiver, offener und lernorientierter Arbeitgeber auftreten und im Zuge dessen von Praktikant:innen weiterempfohlen werden.
• Reflexion anregen: Praktikant:innen bringen aktuelles Wissen aus ihrem Studium mit, etwa neue Tools, Methoden oder Denkansätze. Nicht alles lässt sich (sofort) auf den Arbeitsalltag übertragen, doch die Außenperspektive kann dabei helfen, bestehendes Handeln zu überdenken und weiterzuentwickeln.
• Interne Kompetenzen fördern: Mitarbeitende, die Praktikant:innen betreuen, wachsen an ihrer Rolle. Sie trainieren ihre Führungs-, Kommunikations- und Feedbackkompetenzen.
Was müssen Unternehmen beachten?
Damit das Praktikum für beide Seiten ein Gewinn wird, braucht es Vorbereitung und eine klare Haltung. Praktikant:innen sind keine günstigen Arbeitskräfte auf Zeit. Sie sind da, um Erfahrungen zu sammeln, zu lernen und sich persönlich weiterzuentwickeln. Indem Betriebe Praktika ermöglichen, übernehmen sie soziale Verantwortung und tragen zur beruflichen Orientierung junger Menschen bei.
Das bedeutet:
• Klare Aufgaben definieren: Realistische, lernfördernde und sinnvolle Tätigkeiten führen dazu, dass Praktikant:innen ihren Beitrag verstehen und sich aktiv einbringen.
• Ansprechperson benennen: Feste Ansprechpartner:innen für Fragen, Feedback und Begleitung sind für die Lernenden unabdingbar.
• Regelmäßige Reflexion ermöglichen: Was läuft gut? Wo braucht es noch Unterstützung? Wie kann es weitergehen?
• Integration ins Team fördern: Praktikant:innen sollten dazugehören, nicht außen vor sein. Lassen Sie sie beispielsweise am nächsten Meeting teilnehmen.
• Einen Praktikumsvertrag aufsetzen: Am besten schriftlich und mit konkreten Rahmenbedingungen (Dauer, Arbeitszeit, Ansprechpartner:in, Vergütung). Das schafft Transparenz und schützt alle Beteiligten.
Stichwort Vergütung – Wie sieht es damit aus?
Pflichtpraktika im Rahmen von Schule oder Studium müssen nicht vergütet werden. Freiwillige Praktika, die länger als drei Monate dauern, schon. Doch unabhängig von der Rechtslage lohnt es sich, eine Praktikumsvergütung als Zeichen der Wertschätzung der geleisteten Arbeit zu sehen.
Häufig investieren junge Menschen viel, um ein Praktikum zu absolvieren. Sie ziehen dafür in eine andere Stadt oder geben ihren Nebenjob auf, mit dem sie sonst ihr Studium finanzieren. Da kann es schnell eng werden. Eine faire Bezahlung zeigt in solchen Fällen nicht nur Anerkennung, sondern ermöglicht das Praktikum überhaupt erst. Gleichzeitig erhöht sie die Attraktivität des Angebots und sorgt damit für Motivation auf beiden Seiten.
Unser Fazit
Ein gut organisiertes Praktikum bringt nicht nur den Praktikant:innen etwas, sondern auch dem Unternehmen. Wer sich die Zeit nimmt, Lernräume zu schaffen und junge Talente willkommen zu heißen, profitiert von neuen Perspektiven, engagierten Mitarbeitenden und einer langfristigen Bindung. Und vielleicht entdecken Sie dabei ja schon Ihr nächstes Teammitglied.
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