KönnenLernen
KönnenLernen
Über das Verhältnis von Motivation und Lernprozessen
„Man muss nur wollen, dann kann man es auch.“ Diese geflügelten Worte kennen wir wohl alle. Eine kurze Recherche führt dieses Zitat zurück auf den Grafen von Zeppelin, der Ende des 18. Jahrhunderts gesagt haben soll: „Man muss nur wollen, daran glauben, dann wird es gelingen“. Giuseppe Mazzini, einem italienischen Juristen aus dem 19. Jahrhundert, legt man die Worte „Das Geheimnis des Könnens liegt im Wollen“ in den Mund. ChatGPT interpretiert sie für uns: „[Das] bedeutet, dass jemand in der Lage ist, etwas zu tun oder zu erreichen, wenn er nur genügend Entschlossenheit, Willenskraft und Anstrengung aufbringt. Es drückt aus, dass Erfolg oder die Bewältigung einer Aufgabe in erster Linie von der eigenen Motivation und Anstrengung abhängt.“
Aktuell erlebt diese These eine Blütezeit. Uns wird an vielen Stellen suggeriert, dass der Glaube an uns selbst und unsere Einstellung die alles entscheidenden letzten Bausteine zu unserem Glück sind. Das Mindset muss stimmen, dann klappt es mit dem Business, der Liebe, dem Leben … Heißt das, dass alle, bei denen es „nicht so läuft“, es einfach nicht genug wollen?
Zugegeben, die Grundvoraussetzung dieser Redewendung ist ein enormer Motivator. Sie erklärt immerhin sämtliche Hindernisse als überwindbar. Und in gewisser Hinsicht stimmt es: Wir haben in unserer heutigen Gesellschaft das Glück, von vielen Zwängen frei zu sein. Herkunft, Geschlecht und Elternhaus entscheiden nicht mehr (allein) über den (beruflichen) Werdegang.
Aber es gibt auch eine Kehrseite der Medaille. Wenn nur unser Wille am Ende entscheidet, ob ein Vorhaben gelingt oder nicht, dann sind wir eben auch selbst dafür verantwortlich, wenn es misslingt. Diese Einstellung kann einen immensen Druck aufbauen. Denn das Gelingen oder Nichtgelingen eines Vorhabens hängt auch von zahlreichen äußeren Fakten ab. Der richtige Ort, die richtige Zeit, die richtige Idee, die richtigen Kontakte …
Können gilt es nicht nur zu wollen, sondern auch zu lernen
Kommen wir zu unserem täglichen Tun bei learn. Bei einem Lernmodul, das von langer Hand geplant ist, sind wir glücklicherweise in der Lage, diese äußeren Faktoren mitzudenken. Es geht immer darum, die Lernenden nicht alleinzulassen und somit den Druck des Lernerfolgs so leicht wie möglich zu gestalten. Denn Lernen ist häufig ein langer Prozess. Dabei muss man eine Sache schon sehr wollen, um durchzuhalten. Eine Fremdsprache oder eine neue Sportart zu erlernen, kann Monate bis Jahre dauern. Einen Beruf zu erlernen, die nötigen Fähigkeiten, Hintergründe und Zusammenhänge zu erlernen, sie zu studieren, sich einzuarbeiten – das braucht viele Jahre. Ist unser einziger Motor der eigene Wille, etwas zu können, kann der Weg dorthin sehr lang und demotivierend wirken. Wird der Weg aber unterteilt in verschiedenen Etappen und die Reise begleitet, verschiebt sich vielleicht sogar der Blickwinkel. Drehen wir die Redewendung einmal um:
Wer kann, der will
Wenn ich eine Sache kann und mir ihrer sicher bin, möchte ich sie auch zeigen und anwenden. Über die Qualifikation kommen wir zur Identifikation. Und von dieser motivierenden Position, bereits etwas geschafft zu haben, traue ich mir zu, noch etwas besser können zu wollen. So entwickeln wir uns weiter.
Für einen erfolgreichen Lernprozess sind bestimmte innere und äußere Parameter ausschlaggebend:
• Eine gute Anleitung und gute Lernmaterialien erleichtern das Lernen.
• Das Gelernte hatte einen Bezug zur Lebensrealität der Lernenden – ihnen ist bewusst, wofür sie lernen.
• Die Lernenden haben die nötige Zeit haben, um die Fähigkeiten zu erwerben.
• Klar formulierte Lernziele helfen, das Ergebnis nicht aus den Augen zu verlieren.
• Das Gelernte wird verinnerlicht, gefestigt und weitergedacht, indem man es praktisch einsetzt.
Dann steht dem erfolgreichen Lernen nichts mehr im Weg und als Ergebnis haben die Lernenden neues Wissen und neue Fähigkeiten erlangt, die sie anwenden können. Sie können also etwas Neues.
Neues Können beflügelt
Jede Fähigkeit, der ich mir sicher bin, setze ich auch gerne ein. Diese Überzeugung legen wir unseren Lernangeboten zu Grunde. Und somit ist jedes Erlernen einer neuen Fähigkeit auch ein Schritt der Selbstermächtigung. Mit meinem Können wächst meine Möglichkeit, etwas zu tun. Aus dieser Überzeugung widmen wir uns jeden Tag aufs Neue dem Erstellen von Lernangeboten – digital und analog – und freuen uns, zahlreiche Menschen auf ihrem Weg des KönnenLernens begleiten zu dürfen. Gerne auch Sie und Ihr Team!